Herbert Merkle, Einsatzbericht: Nach einer gut organisierten Reise und den entsprechenden Einführungen im Hinblick auf die örtlichen Gegebenheiten, traf ich für einen SES (Senior-Expert-Service) Einsatz im Hotel Sajachat in Uralsk, einer Stadt im asiatischen Teil von Kasachstan ein. Dort bezog ich eines der gut ausgestatten und für dortige Verhältnisse modernes Hotelzimmer und war, während der gesamten Dauer meines Aufenthaltes, gut untergebracht. Das Hotel ist ein mit drei Sternen (Landeskategorie) versehenes Haus. Die Zahl der Mitarbeiter beträgt ca. 70 Personen. Davon hatten nur zwei Personen mehr oder weniger gute englische Sprachkenntnisse. Meine Aufgabe war es, die Mitarbeiter im Hotel anzuleiten und durch Anpassungen von Arbeitsabläufen das Angebot an internationale Standards anzupassen. Da es keine Ausbildung für Fachpersonal gibt, wird das Angebot an Speisen und Getränken von angelernten Mitarbeitern zubereitet und serviert. Die Möglichkeiten im Hinblick auf den Einkauf von frischen Grundprodukten sind sehr eingeschränkt. Kürbisse, Zwiebeln, Weißkraut, Kartoffeln und Karotten sind die fast ausschließlich verwendeten Gemüsearten, die auch für die Salate verwendet werden. Es wird im Hinblick auf den Kulturkreis kein Schweinefleisch, dafür viel Pferdefleisch verwendet. Fische wie Karpfen, Zander, Welse, Störe usw., gibt es immer frisch und in hervorragender Qualität. Als Gewürze sind ausschließlich Salz, Pfeffer, Lorbeerblätter und Knoblauch vorhanden. Es war für mich erstaunlich zu sehen, was die Frauen in der Küche für eine große Auswahl von sehr guten Gerichten immer wieder frisch daraus zubereiteten. Besonders die gebackenen Gerichte wie Piroggi usw. sind hervor zu heben. Die hygienischen Gegebenheiten in der Küche und in der Zubereitung von Speisen weichen „sehr stark“ von westlichen Standards ab. Nachdem ich die ersten russischen Fachwörter gelernt hatte, war es für mich eine Freude, mit diesen freundlichen, aufgeschlossen und wissbegierigen Menschen zu arbeiten: Fische nicht nur mit Gräten in Scheiben zu schneiden sondern zu filieren, Grundsaucen ansetzen, Anrichteteller vorzuwärmen, Gerichte zu dekorieren, ein großzügigeres Angebot des Frühstück Büffets zu erstellen, dies waren Hauptaufgaben, die wir gemeinsam abarbeiteten. Aber auch das Eindecken von Tischen, das richtige Servieren, ein spezielles Angebot für Kinder mit Spielecke, kleinem süßen Geschenk usw. wurde von mir vorgeschlagen. Da sämtliches gebrauchtes Geschirr, Besteck etc. der Gäste, der Küche, Bierkrüge usw. alles gemeinsam in einer kleinen Schüssel innerhalb der Hauptküche gespült wurde, habe ich vorgeschlagen, dies zu trennen und eine Gewerbe-Spülmaschine zu kaufen. Deshalb habe ich die Absicht, dem Management des Hotels Prospekte deutscher Hersteller dafür und für eine professionelle Kaffeemaschine zukommen zu lassen (Kaffee gab es nur als kleinen Neskaffee Beutel, den man mit heißem Teewasser aufbrühen konnte). Bei einer sehr emotional, von Seiten des Managements, der Mitarbeiter und mir ausfallenden Verabschiedung, wurde der Wunsch geäußert, dass ich wiederkommen möge. Dazu ist jedoch anzumerken, dass für eine weitere Anpassung des Angebotes der Küche und des Servicebereiches an internationale Standards bessere russische Sprachkenntnisse erforderlich sein werden, als ich sie hatte und bis jetzt mir erwerben konnte. In jedem Fall war es für mich ein großartiges Erlebnis mit diesen Menschen arbeiten zu dürfen. Dass die Frauen in der Küche lernten „Spätzle zu schaben“, entsprach nicht meiner Absicht, dort Spätzle einzuführen, aber die Mitarbeiter wollten mal sehen, was wir in meiner Heimat für Spezialitäten haben. Auf jeden Fall hat das Schaben von Spätzle viel Spaß gemacht. Mit freundlichen Grüßen von Küchenmeister Herbert Merkle

Bei der Verabschiedung wurde ich zum "Khan ehrenhalber" ernannt!

Die Köpfe der Schafe sind das Beste vom ganzen Tier!

Wir haben immer viel Pferdefleisch gekauft und verarbeitet!

 

Die Kolleginnen wollten wissen, was bei uns in Deutschland die bekannteste Spezialität ist??!!

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